Zugegeben, ich hatte nie geplant, mich intensiv mit Tieren zu beschäftigen. Da hat der Zufall (oder das Leben) kräftig mitgemischt. Im Frühjahr 2015 starb das Meerschweinchen-Böckchen unserer Tochter im Alter von 8,5 Jahren und hinterließ seine langjährige Partnerin gleichen Alters, die so stark trauerte, dass sie die Futteraufnahme komplett einstellte. Wir machten uns große Sorgen um Holly und ahnten, dass sie Jacky bald folgen würde, wenn wir sie nicht schnell zum Fressen bewegen könnten. Da sie auch auf ihr Lieblingsfutter nicht reagierte, wollten wir ihr schnell einen neuen Partner geben und hofften, ein Tier in ähnlichem Alter zu finden. Ich durchsuchte die Kleinanzeigen, wurde jedoch nicht fündig. Es wurden zwar etliche Meerschweinchen angeboten, teilweise sogar verschenkt, aber sie waren alle viel zu jung für Holly. Ich erstellte daher selbst eine Anzeige und suchte öffentlich nach einem älteren Partnertier für Holly oder nach Meerschweinchen, die allein lebten und ebenfalls dringend Gesellschaft brauchten. Daraufhin kamen Nachrichten über Nachrichten …. So viele Menschen wollten ihre Meerschweinchen aus ganz unterschiedlichen Gründen abgeben. Da ich zu dieser Zeit aus gesundheitlichen Gründen aus meinem Beruf als Erzieherin ausgestiegen war und mir eine erfüllende Aufgabe fehlte, nahmen wir sie alle auf.

Der Gedanke an eine eigene Notstation für die süßen Wackelpopos war geboren. Nun mussten wir „nur“ noch die räumlichen Voraussetzungen schaffen und da hatte ich ja zum Glück (m)einen Handwerker an der Hand. Davon, dass man eine amtliche Genehmigung dafür benötigt und diese erst nach erfolgreicher Prüfung bekommt, hatte ich damals noch keine Ahnung. (Und das war wahrscheinlich gut so, sonst hätte ich bestimmt Abstand davon genommen. Als ich es dann erfuhr, war alles viel zu weit fortgeschritten, um es wieder zu kippen. Und ich hatte meine Arbeit mit den Tieren inzwischen sehr lieb gewonnen und wollte nicht mehr darauf verzichten.)