Meerschweinchen sind eine Familie aus der Ordnung der Nagetiere. Sie stammen ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika. Sie sind noch immer in weiten Teilen Südamerikas verbreitet, wo sie unterschiedliche Habitate besiedeln. So leben sie im flachen Grasland, aber auch in Gebirgsregionen bis über 4000 Meter Höhe. Nur im Regenwald gibt es sie nicht. Im 16. Jahrhundert wurden Meerschweinchen dann nach Europa exportiert.
Meerschweinchen sind sehr soziale Tiere. Sie leben in Freiheit in Gruppen bis zu 10 Tieren. Deshalb sollten auch unsere Haus-Meerschweinchen niemals in Einzelhaltung leben müssen, dies ist für sie die reinste Quälerei.
Meerschweinchen sind reine Pflanzenfresser. Gräser, Zweige, Blätter, Gemüse, Samen, Salate und Früchte gehören auf ihren Speiseplan. Der Hauptanteil sollte aus blättrigem Frischfutter bestehen, wie gepflückte Wiese, Bittersalate, Gemüsegrün usw., Obst sollte wegen des hohen Zuckergehalts eher als kleine Beilage oder als Leckerli aus der Hand gegeben werden. Vitamin C können Meerschweinchen nicht selbst produzieren, es muss daher zwingend über die Nahrung aufgenommen werden.
Auf Nahrungsumstellungen reagieren sie sehr empfindlich, denn ihre Darmflora kann sich nur langsam auf neue Nahrung einstellen. . Daher sollte unbekanntes Futter immer langsam angefüttert werden. Man beginnt mit kleinen Mengen, die dann stetig gesteigert werden.
Im Frühjahr, Sommer und Herbst biete es sich an, direkt in der Natur zu pflücken. Die Pflanzen von der Wiese, frische Zweige und Blätter sind das gesündeste Futter und dazu auch noch kostenlos. Natürlich können Meerschweinchen in Außenhaltung das Futter auch selbst abgrasen. Tiere aus Innenhaltung müssen im Mai/Juni erst allmählich daran gewöhnt werden, Gras unter ihren Füßchen zu haben – bitte auf ausreichend warmen Boden achten! Viel Bewegung an frischer Luft und Sonnenlicht erhöhen die Lebenserwartung und die Lebensqualität in Gefangenschaft lebender Meerschweinchen.
Meerschweinchen haben ein typisches Nagergebiss. Sie haben insgesamt 20 Zähne – im Ober- und Unterkiefer je 2 Schneidezähne sowie 8 Backenzähne. Da die Zähne offene Wurzeln haben, wachsen sie zeitlebens und müssen durch die Nahrung abgerieben werden. Geschieht dies nicht ausreichend, werden die Zähne zu lang und erschweren das Fressen, was wiederum zu noch weniger Abrieb führt. Letztendlich kann das Tier nicht mehr fressen und verhungert vor dem gefüllten Napf, wenn nicht ein fachkundiger Tierarzt das Gebiss saniert.
Ausgewachsen sind Meerschweinchen mit ca. 12 Monaten. Dann wiegen Weibchen durchschnittlich zwischen 800g und 1200g. Böckchen sind mit einem Gewicht von 900 g bis 1600g in der Regel schwerer als ihre weiblichen Artgenossen.